Als Deuteronomium (griech./lat. Zweites Gesetz) bezeichnet man das fünfte Mose-Buch. Es bietet nur wenig geschichtlich neuen Inhalt. Stattdessen wiederholt es zahlreiche Gesetze und Ordnungen der vorangegangenen Bücher – bisweilen allerdings deutlich ausführlicher sowie aus einem anderen Blickwinkel. Darauf geht auch der etwas eigenartige Buchtitel zurück. Diese Wiederholung war notwendig, weil aus der Generation, welche die Gesetzgebung am Sinai (siehe drittes Mose-Buch) miterlebte, mittlerweile fast niemand mehr lebte. Laut Kapitel 1 fand diese Unterweisung an den Ufern des Jordans statt, also unmittelbar vor Beginn der Eroberung. (Darauf deutet auch eine Ortsangabe am Ende dieses Buches hin: gegenüber der Stadt Jericho. Jene wird im folgenden Eroberungszug als erstes genommen werden.) Mose beginnt mit einem Rückblick auf die Ereignisse der Wüstenwanderung. Er ist schließlich einer der wenigen, welche diese gesamte Ära miterlebt haben. Anschließend folgt die Unterweisung des Volkes. Mose hat zudem alle Gesetze und Regeln niedergeschrieben.

In den letzten Kapiteln wird die Erzählung um den großen Gottesmann abgeschlossen:

  • Er übergibt die Schriftstücke den Leviten zur Aufbewahrung.
  • Wie bereits im vierten Mose-Buch erwähnt, bestimmt der alte Gottesmann außerdem seinen langjährigen Helfer Josua zum Nachfolger.
  • Zum Abschluss segnet Mose die zwölf Stämme des Volkes.
  • Er besteigt den Berg Nebo, von dessen Gipfel aus er das gesamte Land überblicken kann, welches das Volk erobern wird.
  • Gott erklärt Mose, dass damit eine Verheißung aus der Zeit des Stammvaters Abrahams erfüllt wird. Im Prinzip schließt sich hier nach ungefähr einem halben Jahrtausend der Kreis: Die zum Volk angewachsene Großfamilie kehrt in ihr Ursprungsland zurück.
  • Dann stirbt Mose im Alter von 120 Jahren. Die Bibel berichtet, dass Gott ihn selbst in einem Tal begräbt. Die Grabstätte wird nie gefunden. Die Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas sowie der Schreiber des Judas-Briefes deuten zudem an, dass Mose zwar gestorben, aber anschließend auferweckt und in die himmlische Welt gelangt sei.